|
DRAGON M1A1HA „Baghdad 2003“
Dieser Bausatz basiert auf den alten Abrams Bausätzen von DRAGON, er stellt ein Fahrzeug der 1.Marine
Panzerdivision, „Maniaco“ dar. Leider wurden die bekannten Schwächen des Bausatzes nicht behoben, sondern lediglich drei Spritzlinge MA, J und K sowie Kartonmaterial zur Herstellung der MRE Rationen
hinzugefügt. Es werden nur Abziehbilder für diese eine Version des Panzers geliefert. Die neuen Spritzlinge enthalten Ausrüstungsgegenstände (K) aus Weichplastik, einen neuen Turmkorb und das MCD (J) sowie
eine Platine mit geätztem Gitter (MA) für den Turmkorb. Die Ausrüstungsgegenstände machen einen sehr guten Eindruck, der Guss ist sehr fein und nahezu gratfrei, allerdings wären Grate bei dem verwendeten
Material auch kaum zu entfernen. Der neue Turmkorb sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus, hat aber leider das Manko zu sehr vereinfacht zu sein, sodass diese Teile leider keine Verwendung finden können.
Das bedeutet auch, dass die Ätzplatine mit den sehr schönen Gittern nicht verwendet werden kann. Es bleiben also von den Teilen der neuen Version die MRE Boxen und die sehr schönen neuen Ausrüstungsgegenstände
... etwas mager fĂĽr meinen Geschmack.
Ich habe, wie in der Anleitung vorgeschlagen, mit Schritt 1 begonnen. Hier ist es bereits nötig erste Änderungen vorzunehmen. Das Dach der EAPU (external auxiliary
power unit), Teil # H1 bis H5 ist völlig unbrauchbar. Eigentlich ist die ganze EAPU auch zu klein geraten. Die beste Lösung ist es das Kunstharz Teil von LEGENDS oder eine Kopie des sehr guten TAMIYA Teils zu
verwenden. Ich habe hier von einem Freund aus USA eine Kopie bekommen. WANNE: Beim Zusammenbau der Heckplatte sollten zunächst die Ösen, links und rechts an Teil A24 aufgebohrt werden. Der Klumpen
A7 soll den Abschlepphaken darstellen, ist aber nicht einmal entfernt ähnlich und kann nur ersetzt werden. Ich hatte hier glücklicherweise noch ein Teil eines sehr alten ESCI Bausatzes. A9 und A10 sind Halterungen
fĂĽr eine EAPU am Heck und sollten durch besser detailliertere Teile ersetzt werden. Ich habe diese aus Plastikmaterial neu hergestellt. DRAGON hat die Panzerung der RĂĽckleuchten C10 als separate Teile dargestellt.
Diese sollten von innen heraus dünner geschliffen werden. Die rechte Panzerung sollte einen zusätzlichen Durchbruch oben erhalten. Auf der rechten Seite, zwischen Gräting und Rückleuchte habe ich noch einen
quadratischen Kasten ergänzt. Dieser enthält eine Art Feldtelefon und wurde bei vielen M1 jüngst nachgerüstet. Unter dem Gräting muss eine Abschlussleiste ergänzt werden. Über dem Gräting habe ich zwei
Hubösen ergänzt und abschließend den unteren Teil des Schnorchels angebracht. Die Marine Nebelbecher sind an sich sehr schön. Allerdings sollte an Teil H7/ H8 die Rückseite abgeschliffen werden. Ich habe
auf den Bau der Inneneinrichtung der Wanne und des Turmes verzichtet. Diese ist normalerweise nicht zu sehen. Der Zusammenbau der Wanne ist entsprechend zĂĽgig erledigt. Die Schwingarme der Laufrollen sind
angegossen, an den Laufrollen selber musste sehr viel überschüssiges Gussmaterial entfernt werden. Die Kettentreibräder C4/ C5 habe ich mit je vier Bohrungen versehen. Die Oberwanne muss unbedingt an der
linken Seite um den Notgriff ergänzt werden. Dazu muss vorher ein quadratischer Einschnitt gemacht werden und dann der Griff hier eingesetzt werden. Die Aufstiegshilfe A11 ist zu weit hinten platziert
und wurde weiter nach vorne gesetzt werden. Ich habe den Bügel durch einen Metallbügel ersetzt. Rechts neben der Fahrerluke A18, vor dem Einfüllstutzen, habe ich einen Anschlag ergänzt. Die Sichtblöcke der
Fahrerluke habe ich durch klares, gefärbtes Plastikmaterial verschlossen. Grundsätzlich sollte bei allen Abrams Bausätzen die Lagerung und Federung der vorderen Schutzbleche detailliert werden. Ich habe hier
die bekannten L-förmigen Federn und Widerlager ergänzt. Die neueren M1 haben auf den Schutzblechen meist eine X-förmige Gravur, diese ist zwar üblich aber nicht unbedingt notwendig. Ich habe daher darauf
verzichtet diese nachzugravieren. Da ich vom Deckelbild begeistert war, habe ich das Schutzblech aus Bleifolie nachgebaut, das Originalteil ersetzt und anschlieĂźend die Kopie aus Bleifolie verbogen, Ich denke das
ist mir ganz gut gelungen. Nachdem Ober- und Unterwanne zusammengeklebt sind muss noch die Gravur an der Front verspachtelt werden. Diese ist viel zu grob ausgefallen. Auch an der Vorderwanne habe ich die Ă–sen
aufgebohrt. Ich habe die Ketten erst ganz zuletzt aufgezogen und konnte daher bereits jetzt die seitlichen Panzerplatten ansetzten, leider stellt sich dabei heraus, dass die Oberwanne ziemlich „durchhängt“
und daher einige Anpassungsarbeiten nötig sind. Die Panzerplatten erhalten abschließend Detaillierungen aus Plastikstreifen. Hier habe ich die Abdichtungen zur Wanne und die Halterungen im Frontbereich ergänzt
sowie die Widerlager auf den vorderen Panzerplatten durch U-Profile ersetzt.
TURM: Auch hier habe ich auf den Innenausbau verzichtet. Die Hauptschalen, Teile B1 und B2, passen leider sehr schlecht
aufeinander, ich musste viel nachspachteln und anpassen. An den seitlichen Staukörben F54/F55 habe ich die vorderen Ablagen ergänzt, die Deckel F42/ F43 wurden durch Griffe aus Metalldraht detailliert. Auf
dem Turmdach selber habe ich die Zuleitung zur EAPU ergänzt und die Armierung der Leitungen sowohl hinter der Ladeschützenluke als auch an den Austritten links und rechts des Turmes überarbeitet. Die Austritte
erhalten jeweils ein kleines Dach. Der Bereich hinter dem Ladeschützen sollte neu aufgebaut werden. Die EAPU-Verbindung selber ist ein Abguss des Teiles von ITALERI. Die Ladeschützenluke erhält einen Bügelgriff
aus Draht, einen Verschluss vorne und ein Widerlager links. An der Kommandantenstation habe ich links und rechts Durchbrüche aufgebohrt und drei Hubösen aus Draht ergänzt. Am Cal. 50.MG habe ich noch eine
Zuleitung aus dünnen Draht angebracht. Das MCD vor der Ladeschützenluke habe ich durch das deutlich bessere Teil von TAMIYA ersetzt. Die Teile F36 und F48 sind weder dokumentiert noch erklärbar. Ich habe diese
nicht verwendet. Die Schleppseile habe ich von den Angüssen gesäubert und deren Lager am Turm durch Metallstifte in L-Form ersetzt. Die Abweiser vor den Seilen müssen neu gestaltet werden da die Form falsch
ist. Leider ist der Turmkorb sehr verzogen und teilweise auch schon gebrochen, bzw. durch die vielen Angusstellen stark bruchgefährdet. Ich habe daher die Bügel aus Metalldraht neu aufgebaut. Die
Abschlussleiste F14 ist sehr unglĂĽcklich horizontal getrennt und muss in jedem Fall deutlich ĂĽberarbeitet werden. Als ich damit fertig war musste ich feststellen, dass die Teile F37/ F38 zu nahe am Turm sitzen und
unterfüttert werden müssen. Dadurch gerät der Turmkorb aus der Flucht und musste wieder neu angepasst werden. Der neue, zusätzliche Turmkorb J1 bis J4 entspricht nur sehr grob den tatsächlichen
Gegebenheiten, es gibt sicherlich verschiedene Versionen, aber keine ist so einfach ist wie der Vorschlag von DRAGON. Ich habe daher einen neuen Korb aus Plastikprofilen aufgebaut. Anstelle der eigentlich sehr
guten 120mm Kanone von DRAGON habe ich ein Alurohr von BARREL DEPOT verwendet. Dieses ist noch einmal etwas besser. Wenn die DRAGON Teile verwendet werden sollte aber auf jeden Fall der Richtspiegel F40
ĂĽberarbeitet werden. Das Rohr ist leider deutlich zu dĂĽnn. AbschlieĂźend habe ich die Ketten aufgezogen. Ich habe hier glĂĽcklicherweise noch auf einen Satz von TRUMPETER Einzelgliederketten zurĂĽckgreifen
können. Die Teile von DRAGON sind kaum zu gebrauchen; deutliche Angüsse und sehr viel Überschussmaterial. Ich habe mehrere Stunden damit verbracht diese Fehler zu beseitigen aber dann beschlossen doch die
TRUMPETER Teile zu verwenden. GlĂĽcklicherweise sind diese fast frei von ĂĽberschĂĽssigem Plastikmaterial, allerdings musste die Aufteilung modifiziert werden. Die Bemalung erfolgte in MODEL MASTER US Army/
Marines Sand #2136. Nach einem leichten Wash aus stark verdĂĽnntem Schwarz habe ich dann mehrere Trockenmal-Sitzungen zuerst mit HUMBROL 147 und dann wieder mit der Originalfarbe durchgefĂĽhrt. Ich habe den
Bausatz mit einer Mischung von verschieden Zubehörteilen beladen. Teilweise stammen diese aus dem Bausatz, zum größten Teil jedoch aus dem neuen Zubehörset von TAMIYA. Die Plane ist die bekannte Bleifolie
einer Weinflasche. Alle aufgehängten Teile erhielten Gurte aus Kreppband. Mein Modell hat den Namen „Animal“, es entstand im Rahmen einer Campaign von Armorama und soll eben kein spezifisches, aber ein
typisches Fahrzeug der Operation „Iraqi Freedom“ darstellen.
QUELLEN: DAS INTERNET VERLINDEN Warmachines No.6 CONCORD PUBLICATIONS – Walter Böhm – M1A1/A2 Abrams – ISBN 962-361-638-4
SQUADRON/ SIGNAL Publications – M1 Abrams in action – ISBN 0-89747-222-5
|